13.03.2025
Wir sind aktiver denn je, auch wenn in letzter Zeit leiser
Ist es ein schlechtes Zeichen, wenn ein junges Unternehmen plötzlich nicht mehr so oft kommuniziert wie vorher? Kann sein, in unserem Fall ist es aber das Gegenteil. Wir haben so viel zu tun, dass kaum Zeit bleibt, uns um Blogs, Posts und Newsletter zu kümmern. Doch jetzt haben wir was zu sagen.
Du hast eine bestechende Idee, das Konzept sieht solide aus, das Feedback vom Markt ist positiv und rasch kannst du viele von deinem Projekt überzeugen. Und trotzdem ist die Realität nach dem Start eine andere, als du dir das vorgestellt hast. Das ist Start-up. Und genau in dieser Phase stecken wir im Moment und erfinden uns immer wieder etwas neu. Auch das ist normal, wenn man mit einer komplett neuen Idee Erfolg haben will.
Erst einmal möchten wir uns bei allen Interessierten entschuldigen, dass wir uns eine Weile nicht mehr in gewohnter Regelmässigkeit gemeldet haben. Es fehlte aufgrund von unglaublich vielen verschiedenen Aktivitäten schlicht die Zeit. Unser Team ist noch klein und Ressourcen immer knapp. Zudem war es seit dem vergangenen November aufgrund eines tragischen Vorfalls nicht immer möglich, all das zu tun, was notwendig gewesen wäre. Wir haben uns auf eine Reise begeben, auf der wir uns bewusst sind, dass Unerwartetes ganz sicher passieren wird und manchmal Umwege in Kauf genommen werden müssen.
Aber wir wollen jetzt wieder richtig loslegen und in kürzeren Abständen über wichtige Anliegen zum Thema «Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt» informieren. Und natürlich über neue Projekte, die wir auf der Plattform vorstellen dürfen.
Und somit sind wir bei einem Thema, auf das wir ab und zu angesprochen werden und über das wir hier berichten wollen. Die Frage ist immer dieselbe: «Warum wurde noch kein Projekt auf eurer Webseite finanziert? Findet ihr keine Unternehmen, die mitmachen wollen?». Die Antwort ist auch immer die gleiche: «Wir haben schon sehr viele Firmen angesprochen, leider hat aber noch niemand zugesagt, ein Projekt ganz oder teilweise zu finanzieren». Heisst das, die Idee von Conclood funktioniert nicht? Nein, die Idee ist nach wie vor richtig und wichtig. Es braucht einfach mehr Zeit, als wir uns das gewünscht hätten.
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der wichtigste ist aber nach wie vor der, dass die Schweiz insgesamt, unsere Gesellschaft, und darum auch die meisten Unternehmen, wenig Gründe sehen, sich heute und jetzt aktiv für Inklusion zu engagieren. Es würde zu weit führen, auf die einzelnen Argumente einzutreten. Unter dem Strich, so hart es klingt, ist Inklusion immer noch ein Randthema für die Politik, die Gesellschaft und auch die Wirtschaft. Die meisten Leute hierzulande sehen kaum Menschen mit Behinderungen im Alltag. Man begegnet ihnen nicht, also sind sie für viele gefühlt nicht da.
Doch damit nicht genug. Die weltpolitische Lage hat sich in den vergangenen Wochen unglaublich verändert. Vieles ist plötzlich nicht mehr so, wie es vor kurzem noch war. Das trifft auch auf die Einstellung der US-Regierung, und damit auch vielen US-Konzern, zu «Diversity & Inclusion» zu. Der radikale Sinneswandel in den USA schürt Zweifel, ob «Diversity & Inclusion» nach wie vor wichtig und richtig sind – auch bei Unternehmen hier in der Schweiz. Klar ist es nach wie vor nicht nur wichtig, sondern zwingend, denn Firmen können davon profitieren. Nur wollen das diejenigen, die schon immer skeptisch waren, nun erst recht nicht mehr hören. Das bedeutet, mehr Überzeugungsarbeit, und damit mehr Zeit, bis Ziele erreicht werden. Aber wir bleiben mich Hochdruck am Ball.
Was haben wir sonst noch so gemacht in den vergangenen zwei Monaten? Ein grossartiges Konzept für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen am ESC in Basel ausgearbeitet und bei allen relevanten Stellen vorgetragen. Leider kommt unsere Idee zu spät. Aber der nächste Grossanlass wird stattfinden und wir versuchen erneut unser Glück.
Gleichzeitig haben wir sehr viele neue Projekte evaluiert und bereits einige aufgeschaltet. Da wir so viele Anfragen erhalten, sind wir auch damit gut beschäftigt. Nicht zu vergessen sind die vielen Gespräche mit potenziellen Partnern, Behörden und Organisationen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Conclood nach wie vor fast überall auf offene Türen stossen und die Chance erhalten, gemeinsam mit anderen die Inklusion in der Schweiz voranzubringen. Dafür sind wir dankbar, das motiviert uns. Und gibt uns genügend Input für ein nächstes Update – das kommt diesmal bestimmt wieder ohne lange Wartezeit.
Text: Benno Stäheli / Bild: freepik.com