28.06.2024
Die Macht der Bilder
Blog
Unser erstes Fotoshooting zeigte Menschen mit Behinderungen bei der Arbeit. Die Suche nach Models war herausfordernd, doch die Ergebnisse zeigen: Es zählt die Leistung, nicht die Behinderung. Conclood will damit Vorurteile abbauen und Inklusion fördern.
Vor rund zwei Wochen fand unser erstes Foto-Shooting statt. Wir wollten Bilder für die Webseite, für PR und natürlich auch Blogs sowie Posts. Bilder, auf denen Menschen mit Unterstützungsbedarf bei der täglichen Arbeit zu sehen sind. Wir möchten Inklusion darstellen, wie sie bald hoffentlich ganz selbstverständlich sein wird. Auf diesem Bild zwei Frauen, die sich in einer Arbeitspause ausruhen.
Die Suche nach Models gestaltete sich als Herausforderung. Die ersten Projekte, die wir auf der Plattform vorstellen werden, sind sehr divers und es war klar, dass wir ganz unterschiedliche Models brauchen. Agenturen gibt es wenige in der Schweiz, die Fotomodelle mit Behinderungen vermitteln. Eines unserer ersten Projekte wird mithelfen, diese Lücke künftig zu füllen. Dazu aber mehr zu einem späteren Zeitpunkt.
Wir waren also fürs Erste auf unser Netzwerk angewiesen. Aufrufe starten, Mails schreiben und zahlreiche Telefonate tätigen war das Motto der Stunde. Diese Strategie führte nach kurzer Zeit zum Erfolg. Wir konnten sechs Models finden, die sich mit grosser Vorfreude für unser Shooting angemeldet haben. Darunter Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung, Downsyndrom, Cerebralparese und körperlicher Behinderung. Entscheidend war für uns, dass es sich um einen Job handelte und jedes Model einen Vertrag erhielt und für die Arbeit nach branchenüblichem Tarif bezahlt wurde. Für die meisten von ihnen ein Novum, für uns selbstverständlich.
Wir freuten uns sehr auf den Tag, an dem wir in der Umgebung von Othmarsingen unser Shooting durchführten. Verschiedene Locations für unterschiedliche Motive waren gefunden und ein ganzes Styling- und Foto-Team stand bereit. Was uns aber genau erwarten würde, wussten wir im Vornherein nicht. Wir wussten aber, dass wir die Models so einsetzen wollen, wie das bei jedem anderen Shooting auch der Fall sein würde. Es geht um Inklusion und nicht um die Behinderung. Und es war eine Freude zu sehen, wie professionell alle vor der Kamera agiert haben. Selbstbewusst, stolz und allen Anweisungen der Fotografin genau folgend.
Entstanden sind grossartige Bilder, die Menschen bei der Arbeit zeigen. Der Fokus liegt auf der Tätigkeit und nicht auf der Behinderung. Letzteres soll erst auf den zweiten Blick erkennbar sein. Was zählt ist der Mensch, der seinen Platz in der Arbeitswelt einnimmt und in einem Unternehmen seinen ganz persönlichen Beitrag leistet. Für die meisten von uns normal. Für Menschen mit Unterstützungsbedarf in Zukunft hoffentlich auch. Daran arbeiten wir.
Wir wollen mit der Macht dieser Bilder mithelfen, Vorurteile abzubauen und aufzeigen, dass auch Menschen mit Unterstützungsbedarf in Unternehmen ganz unterschiedliche Aufgaben übernehmen können. Sie machen ihren Job wie alle anderen auch, es braucht von den Firmen nur etwas mehr Verständnis für eine spezielle Situation, allenfalls ein wenig Unterstützung am Arbeitsplatz, eine Sensibilisierung der Kolleginnen und Kollegen und vor allem die Offenheit, den Schritt in die inklusive Zukunft zu machen. Wir helfen gerne mit, diesen Weg zu beschreiten