31.10.2024
Halloween und Inklusion: Lasst die Masken fallen – für echte Veränderung!
Verkleidung mag an Halloween alles sein, doch es gibt eine Grenze, die wir nicht überschreiten sollten: Eine Behinderung ist kein Kostüm, das man am nächsten Tag wieder ablegt. Denn während wir uns für eine Nacht ins Gruselige flüchten, kämpfen Menschen mit Unterstützungsbedarf tagtäglich gegen echte Barrieren.
Halloween, ursprünglich das keltische Samhain-Fest, bei dem die Grenze zur Geisterwelt besonders durchlässig sein sollte, hat sich seit den 1990er Jahren langsam, aber sicher in der Schweiz etabliert. Am 31. Oktober zieht das Gruselfieber durch viele Schweizer Strassen: Kinder, die als Monster von Haus zu Haus ziehen auf der Suche nach süsser Beute, Erwachsene auf schaurigen Motto-Partys, und überall Kostüme ohne Grenzen – von Hexen mit Gehstock bis zu gruseligen Narbenmasken.
Doch während Verkleidung an diesem Abend alles ist, gibt es eine unsichtbare Grenze, die nicht überschritten werden sollte.
Denn eine Behinderung ist kein Kostüm, das man nach der Party einfach ablegen und in Kisten fürs nächste Jahr verstauen kann. Die Realität, für die meisten von uns reine Verkleidung, bedeutet für Menschen mit Unterstützungsbedarf echte Hürden – tägliche Barrieren im Job, in Gebäuden oder bei zwischenmenschlichen Begegnungen. Wenn sichtbare Narben oder Gehhilfen zu Halloween „Accessoires“ werden, laufen wir Gefahr die Herausforderungen, die Menschen mit Unterstützungsbedarf täglich überwinden müssen zu verharmlosen, sondern riskieren auch, sie als „Fremdartige“ darzustellen – ein Schritt zurück, anstatt Barrieren zu durchbrechen und tägliche Einschränkungen sichtbar zu machen.
Gerade Halloween ist die Gelegenheit, nicht nur Masken aufzusetzen, sondern unser Denken zu entstauben. Echte Inklusion schmückt sich mit Wertschätzung statt mit Kostüm und setzt gerade so ein klares Zeichen.
Lasst die Masken fallen und steht stattdessen für echten Wandel ein!
Text: Patricia da Cruz
Bild: freeepik